Möchtest du Geld ins Ausland überweisen? Entweder zu geschäftlichen Zwecken oder weil du einem Freund eine Freude bereiten möchtest? Dann ist dieser Beitrag genau das, was du suchst.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie du dein Geld ins Ausland überweisen kannst. Hierbei gibt es allerdings verschiedene Szenarien. Welche dies ist, hängt von deinem Aufenthaltsort und dem des Empfängers ab.
In diesem Artikel zeige ich dir, welche Art des Geldtransfers sich in welcher Situation am besten eignet.
Lebt Ihr beide in einem Land, in dem SEPA Überweisungen möglich sind, ist das Überweisen von Geld ins Ausland kein großes Problem. Du zahlst keine zusätzlichen Gebühren, sondern nur jene, die du den AGB deiner Bank entnehmen kannst. Dafür musst du allerdings erst einmal wissen, ob das Zielland deines Ausland-Geldtransfers auch SEPA-Überweisungen unterstützt. Zuerst einmal musst du dafür jedoch wissen, welche Länder dies sind.
Insgesamt haben bisher 36 Länder das SEPA-Abkommen unterschrieben. Dazu zählen alle Länder der EU und noch einige andere Länder:
Für eine SEPA-Überweisung brauchst du in den meisten Fällen nur eine IBAN. Diese lässt sich eindeutig auf eine bestimmte Bank zuordnen. Lebt der Empfänger des Geldes im Ausland, musst du oft auch noch den BIC angeben.
Bei dieser Art, Geld ins Ausland zu überweisen, zahlst du überhaupt keine extra Gebühren. Lediglich, wenn deine Bank für Überweisungen Geld verlangt, zahlst du diese. Aber mehr als diesen Betrag darf die Bank nicht nehmen.
Wie bereits erwähnt, zahlst du für eine Auslandsüberweisung mit SEPA keine zusätzlichen Gebühren. Dies macht das Geld überweisen ins Ausland deutlich einfacher. Besonders in unserer globalisierten Welt ist das SEPA-Abkommen ein wichtiger Faktor im internationalen Zahlungsverkehr.
Der negative Aspekt besteht darin, dass du mit einer SEPA Überweisung nur Geld innerhalb der oben genannten Länder transferieren kannst. Befindet sich der Empfänger nicht in einem dieser Staaten, musst du auf andere Wege zurückgreifen.
Lebt der Empfänger, zu dem du Geld ins Ausland überweisen willst, nicht in einem Land, welches das SEPA-Abkommen unterzeichnet hat? Dann musst du selbstverständlich einen anderen Weg finden, wie du das Geld dorthin transferierst.
Die weltweit meisten Länder sind Teil des SWIFT-Abkommens. Dies ermöglicht auch außerhalb Europas internationale Zahlungen. Nur ein paar Länder sind von der Teilnahme an SWIFT ausgenommen. Dazu zählen zum derzeitigen Zeitpunkt unter anderem Russland und der Iran.
Warum eine Banküberweisung außerhalb des SEPA-Abkommens keine gute Idee ist viel teurer
Leider sind direkte Banküberweisungen außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums deutlich teurer. Nicht nur du zahlst hohe Gebühren, sondern auch der Empfänger. Des Weiteren berechnen Banken in der Regel auch noch einen zusätzlichen Aufschlag auf den entsprechenden Wechselkurs. Grob gesagt kannst du, wenn du 250 € überweist, mit Gebühren in Höhe von 50 € rechnen.
Banken schlagen bei einer SWIFT Überweisung einen gewissen Betrag auf den aktuellen Wechselkurs auf. Dieser liegt meistens bei 2 %, einige Banken verlangen jedoch deutlich mehr. Auch Zuschläge in Höhe von 5 % sind keine Seltenheit.
Besonders kleine Banken können nicht selbst eine SWIFT-Überweisung tätigen. In diesem Fall muss die Bank auf eine sogenannte Korrespondenzbank zurückgreifen. Diese übernimmt für die Bank, bei der du den Auftrag erstellst, die Arbeit. Jede Bank, die an dem Prozess beteiligt ist, stellt dafür einen Betrag in Höhe von 15 bis 25 € in Rechnung.
Zudem dauert eine solche Überweisung von Geld ins Ausland dauern deutlich länger als mit SEPA. Während bei einer SEPA-Überweisung das Geld nach maximal 3 Tagen auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben wird, musst du bei einer SWIFT-Überweisung mit einer Dauer von 4 bis 7 Banktagen rechnen.
Nutze andere Finanzdienstleister, um Geld ins Ausland zu überweisen:
Setzt du dich auf andere Finanzdienstleister, kannst du dir hingegen eine große Menge an Gelde sparen. Je nach Anbieter kannst du bis zu 80 % der anfallenden Überweisungsgebühren vermeiden. Im Folgenden findest du eine Übersicht der Dienstleister, die ich dir empfehle:
TransferGo ist seit 2012 auf dem globalen Finanzmarkt tätig. Das Unternehmen bietet Überweisungen ins Ausland an, ohne dabei dem Empfänger oder Sender hohe Gebühren in Rechnung zu stellen.
TransferGo überweist dabei nicht dein Geld direkt auf das Konto des Empfängers. Du überweist den Betrag auf das Konto von TransferGo. Das Unternehmen sendet dann im Gegenzug von einem anderen Konto die entsprechende Menge an Geld dem Zahlungsempfänger. Dank der verschiedenen Bankverbindungen in verschiedenen Ländern ist TransferGo in der Lage, Gebühren für Auslandsüberweisungen zu vermeiden.
Schnell und einfach: Mit TransferGo kannst du Zahlungen innerhalb von 30 Minuten tätigen. Das Geld kommt blitzschnell auf dem Konto des Empfängers an. Dabei spielt es keine Rolle, ob du die Überweisung unter der Woche, am Wochenende oder mitten in der Nacht in Auftrag gegeben hast.
Niedrige Gebühren: TransferGo verfügt über lokale Konten in mehr als 160 Ländern. Dadurch muss das Fintech-Unternehmen selbst keine Auslandsüberweisungsgebühren zahlen. Obendrein orientiert sich TransferGo am aktuellen Wechselkurs.
Transparent: TransferGo überzeugt damit, keine Gebühren zu verstecken. Das Unternehmen vermittelt eindeutig, welche Zuschläge es verlangt. Jeder Nutzer weiß sofort, wie viel Geld TransferGo dabei verdient.
Allerdings gibt es auch ein paar Minuspunkte. Will der Empfänger sein Geld in bar ausgezahlt bekommen, ist dies mit TransferGo nicht möglich. Der Dienstleister unterstützt nur die Zahlung auf ein Bankkonto.
Wise ist ein Fintech-Unternehmen mit Sitz in der englischen Hauptstadt London. Der Finanzdienstleister hat es sich zum Ziel gesetzt, den internationalen Zahlungsverkehr transparenter, schneller und günstiger zu machen.
Wise unterbietet die üblichen Gebühren von anderen Banken. Auf diese Weise kannst du dein Geld ins Ausland überweisen, ohne zu hohe Gebühren in Kauf nehmen zu müssen. Im Schnitt liegt die Gebühr für einen Geldtransfer bei 0,3 bis 1,5 %.
Des Weiteren bietet Wise auch eine eigene Debitkarte an. So kannst du mit dem Geld, über welches du auf deinem Account verfügst, auch im Supermarkt zahlen. Möchtest du eine Debitkarte von Wise beantragen, kostet dich dies 8 €. Die Karte landet innerhalb von maximal 14 Tagen in deinem Briefkasten.
Praktisch ist auch, dass Wise ein Multiwährungskonto anbietet. Über 50 verschiedene Währungen kannst du mit Wise nutzen.
Ebenso wie bei TransferGo kann der Empfänger das Geld nur auf seinem Bankkonto erhalten.
Remitly ist seit 2011 auf dem Markt tätig und bietet internationalen Zahlungsverkehr in über 135 Ländern an. Heute nutzen bereits über 3 Millionen Nutzer den Dienst von Remitly.
Remitly bietet seine Dienstleistungen zu einem erstaunlich günstigen Preis an. Besonders, wenn du Geld ins Ausland überweisen willst, macht sich die Ersparnis im Vergleich zu einer normalen Banküberweisung bemerkbar.
Des Weiteren ist das Unternehmen in vielen Ländern auf dem gesamten Globus vertreten. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass Remitly seinen Nutzern verschiedene Optionen zur Ein- oder Auszahlung anbietet.
Allerdings hat Remitly auch seine Schattenseiten. Das Unternehmen verlangt einen hohen Aufschlag auf den Wechselkurs. Auf diese Weise versteckt das Fintech-Unternehmen 35 % seiner Gebühren.
Neben diesen drei Anbietern gibt es noch einige andere, die einen Blick wert sind. Allerdings empfehle ich die folgenden Dienstleister nur eingeschränkt, wenn du Geld ins Ausland überweisen willst. Dies liegt daran, dass sie hohe Gebühren verlangen oder die Überweisung viel zu lang benötigt.
Muss es schnell gehen, ist Western Union gar keine schlechte Möglichkeit, Geld ins Ausland zu überweisen. Der Empfänger muss dann in einer Western Union Filiale vorbeikommen und sich ausweisen. Dann bekommt er das Geld in bar ausgehändigt.
Das Problem bei Western Union sind in erster Linie die hohen Gebühren.
Ich selbst habe vor ein paar Jahren einmal Geld mit Western Union transferiert. Dies lag allerdings daran, dass ich im Urlaub meine Kreditkarte verloren habe und kein Bargeld in meinem Geldbeutel hatte. Dank Western Union konnte ich mir jedoch das Geld selbst senden und in der nächsten Western Union Filiale abholen. Das hat meinen Urlaub, natürlich gerettet.
Leider wird Western Union auch von vielen Betrügern genutzt. Diese verlangen eine Zahlung via Western Union, um schnell an das Geld zu kommen. Da du den Geldtransfer via Western Union jedoch nicht rückgängig machen kannst, kannst du dich im Nachhinein nicht gegen solche Betrugsmaschen wehren.
Mein Tipp: Wenn du Geld mit Western Union versendest, solltest du den Empfänger kennen. Frage dich also immer, ob der Zahlungsempfänger auch vertrauenswürdig ist. Bei Leuten, die du nicht persönlich kennst, solltest du hingegen vorsichtig sein. Bedauerlicherweise gibt es immer noch zu viele leichtgläubige Menschen, die auf solch eine doch recht einfach zu durchschauende Masche hereinfallen.
Auf den ersten Blick klingt PayPal nach einer vielversprechenden Möglichkeit, Geld ins Ausland zu überweisen. Insbesondere die hohe Nutzerzahl (mehr als 350 Millionen Nutzer hat PayPal) vermittelt einen positiven Eindruck.
Doch bei einem genaueren Blick entpuppt sich PayPal eher als suboptimale Lösung, wenn du Geld ins Ausland überweisen willst. Ja, PayPal lockt hauptsächlich mit einer doch recht niedrigen Grundgebühr Leute an, die einen internationalen Geldtransfer in Auftrag geben wollen.
Allerdings schlägt PayPal einen hohen Prozentsatz für den Wechselkurs auf. Wer sich nicht über den aktuellen Währungskurs informiert, merkt dabei gar nicht, wie viel Geld er dem Unternehmen zahlt. PayPals Währungswechselkurs ist in den meisten Fällen deutlich schlechter als der offizielle Kurs.
Möchtest du Geld nach beispielsweise Russland, in den Iran überweisen? Dies ist in diesem Fall deutlich schwieriger. Besonders die Wirtschaftssanktionen machen einen Geldtransfer in diese Länder schwierig. Auf normalem Weg hast du keine Möglichkeit, Geld dorthin zu überweisen.
Die einfachste Möglichkeit ist, dass du das Geld mithilfe einer Kryptowährung überweist. Allerdings solltest du bedenken, dass diese auch hochspekulative Finanzprodukte sind. Des Weiteren sieht es mit der Transparenz und der Sicherheit auch nicht besonders gut aus. Allerdings ist dies auch die einzige Möglichkeit, mit der du problemlos Geld in Länder außerhalb des SWIFT-Abkommens transferieren kannst.
Es gibt viele Gründe, warum du Geld ins Ausland überweisen musst. Sei es eine Überweisung an einen Geschäftspartner oder eine Überraschung für einen geliebten Menschen.
Innerhalb Europas ist dies dank SEPA recht einfach. Lebt der Empfänger jedoch nicht in einem der Länder, die das SEPA-Verfahren unterstützen, greifst du besser auf darauf spezialisierte Dienstleister zurück. Ich empfehle dir dafür in erster Linie TransferGo, Wise und Remitly. Jedes davon hat seine eigenen Vorzüge.