Rothenburg ob der Tauber Reiseführer
Die kleine Stadt Rothenburg ob der Tauber ist einer der faszinierendsten Orte, die du in Deutschland besuchen kannst. Bei einem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt fühlst du dich so, als wärst du gerade in der Zeit ein paar Jahrhunderte zurückgereist.
Das Wichtigste in Kürze:
Rothenburg ob der Tauber ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas und bietet eine Fülle von historischen Sehenswürdigkeiten und traditionellen Festen, die Besucher aus der ganzen Welt anziehen.
- Rothenburg ob der Tauber ist eine Stadt in Bayern, die für ihre gut erhaltene mittelalterliche Architektur bekannt ist.
- Die Stadt wurde im 10. Jahrhundert gegründet und hat im Laufe der Jahrhunderte viele historische Ereignisse erlebt.
- Rothenburg ob der Tauber ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas und ein beliebtes Touristenziel.
- Die Altstadt ist von einer Stadtmauer umgeben, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und gut erhalten ist.
- Der Marktplatz ist der zentrale Punkt der Stadt und wird von mehreren historischen Gebäuden umgeben, darunter das Rathaus und die St. Jakobskirche.
- Die St. Jakobskirche ist bekannt für ihre gotische Architektur und ihre berühmte Riemenschneider-Krippe.
- Rothenburg ob der Tauber hat auch mehrere Museen, darunter das Kriminalmuseum, das Mittelalterliche Kriminalmuseum und das Weihnachtsmuseum.
- Die Stadt ist auch bekannt für ihre traditionellen Feste, wie den Reichsstadt-Festtage und den Weihnachtsmarkt.
- Rothenburg ob der Tauber ist ein charmantes Juwel der Vergangenheit, das es zu entdecken gilt.
Dementsprechend kann ich dir einen Ausflug in diese märchenhafte Stadt nur empfehlen. Rothenburg ob der Tauber ist allerdings nicht allzu groß. Es reicht also vollkommen aus, wenn du von einer anderen Stadt aus einen Ausflug hierher unternimmst.
In diesem Beitrag stelle ich dir die Stadt Rothenburg ob der Tauber etwas genauer vor. Ich verrate dir, zu welcher Jahreszeit sich der Besuch am meisten lohnt, wie du dorthin kommst und welche Sehenswürdigkeiten dich in dieser Stadt mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern erwarten.
Wie komme ich nach Rothenburg ob der Tauber?
Die beiden einfachsten Möglichkeiten, um nach Rothenburg ob der Tauber zu gelangen, sind die Bahn und dein Auto. Mit diesen bist du recht schnell innerhalb Bayerns in dieser Stadt.
Anreise mit der Bahn
Von den großen bayerischen Städten aus gelangst du ganz einfach nach Rothenburg ob der Tauber. Allerdings musst du in der Regel zwischendurch umsteigen. Kommst du aus München oder Augsburg, fährst du mit dem Zug bis nach Treuchtlingen und wechselst dort in den Zug Richtung Steinach. Dort angekommen, kannst du den Zug nach Rothenburg ob der Tauber nehmen.
Kommst du aus Nürnberg, nimmst du den Zug Richtung Stuttgart und steigst an der Haltestelle Dombühl aus. Von da aus nimmst du den Bus Linie 807, der dich direkt nach Rothenburg ob der Tauber bringt.
Anreise mit Auto
Reist du mit dem Auto an, folgst du am besten der A7 oder der Staatsstraße 2419. Auf diese Weise gelangst du innerhalb kurzer Zeit an dein Ziel.
Beste Reisezeit für Rothenburg ob der Tauber
Rothenburg ob der Tauber ist eine der Städte, die du das ganze Jahr über besuchen kannst. Allerdings solltest du bedenken, dass im Sommer deutlich mehr Leute zu Besuch in diese Stadt kommen.
Wenn du also nicht inmitten einer Menschenmasse herumlaufen willst, weichst du am besten auf die Monate im Herbst oder Frühling aus. Dann sind die Temperaturen noch angenehm und die Stadt wird nicht von Tagestouristen überschwemmt.
Allerdings lohnt es sich auch, wahrend der Weihnachtszeit eine Reise nach Rothenburg ob der Tauber zu unternehmen. Denn dann findet in der Altstadt ein wunderschöner Weihnachtsmarkt statt. Meiner Meinung nach ist dieser sogar einer der schönsten Weihnachtsmärkte, die du in ganz Deutschland besuchen kannst.
Sehenswürdigkeiten in Rothenburg ob der Tauber
Natürlich kannst du dir schon denken, dass es in Rothenburg ob der Tauber jede Menge interessanter Gebäude und Plätze zu bestaunen gibt. Schließlich werden all die Leute, die einen Ausflug in diese Stadt machen, nicht ohne Grund anreisen. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich innerhalb der Stadtmauern.
Die Stadtmauer von Rothenburg ob der Tauber
Wo wir gerade von der Stadtmauer reden. Diese solltest du unbedingt auf deine Bucket List packen, wenn du einen Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber planst. Sie ist insgesamt 4 km lang und verfügt über 46 Wehrtürme. Von diesen aus gelangst du problemlos zu dem Turmweg, der dich einmal über die gesamte Mauer führt.
Die Rothenburger Stadtmauer ist besonders wegen eines Fakts einen Besuch wert. Es handelt sich um eine der wenigen deutschen Stadtmauern, die im Laufe der Geschichte nur minimal in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei einer Stadt, die mehr als 800 Jahre alt ist, ist das äußerst selten.
Folgst du dem Turmweg, wirst du zwischendurch auch jede Menge Infotafeln finden. Diese geben dir einen kleinen Crashkurs darin, wie die einzelnen Türme entstanden sind. Außerdem erfährst du auch Vieles über die Geschichte der Stadt. Vergiss aber nicht, zwischendurch auch mal die Aussicht vom Mauerweg aus zu genießen. Besonders der Blick auf die Dächer der Stadt ist einfach nur atemberaubend.
Die Stadt hat ihre 46 Wehrtürme und vier Kilometer gedeckte Stadtmauer erhalten, die restauriert und mit Informationstafeln versehen wurden.
Rothenburgs Marktplatz
Neben der Stadtmauer ist der Marktplatz wohl einer der Orte mit der interessantesten Geschichte. Du findest den Platz in der unmittelbaren Nähe des Rathauses. Auf diesem Platz ist bereits so viel geschehen, dass nicht mal ein ganzes Buch dem Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber gerecht wird.
Es ranken sich viele Mythen und Legenden um den im historischen Zentrum von Rothenburg ob der Tauber gelegenen Marktplatz. Unter anderem soll hier wahrend des 30-Jährigen Kriegs der Bürgermeister einen römischen Feldherrn mit einem riesigen Weinkrug davon abgebracht haben, die Stadt zu zerstören.
Man bräuchte einen ganzen Artikel, um die vielen epochalen Ereignisse zu beschreiben, die sich auf dem Platz neben dem Rathaus zugetragen haben. Interessanterweise kannst du diese geschichtsträchtige Szene auch heute noch erleben. Denn auf der Nordseite vom Marktplatz wird diese von 10 bis 22 Uhr immer zu voller Stunde nachgestellt.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf dem Marktplatz gehört neben Rathaus auch der Brunnen. Dieser steht hier seit Mitte des 15. Jahrhundert und wurde auf einem anderen Brunnen erbaut, welcher 8 Meter tief ist. Seit dem 16. Jahrhundert ziert eine Skulptur des Heiligen Georg den Brunnen.
Kommst du zwischen dem 1. und dem 23. Dezember nach Rothenburg, hast du die Gelegenheit, den lokalen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Dieser nennt sich hier “Reiterlesmarkt”. Nein, es ist kein Markt, wo irgendwelche Reiter etwas lesen. Der Name geht auf die Legendes vom Reiterle zurück. Diese mystische Gestalt soll dafür verantwortlich gewesen sein, die Seelen der Verstorbenen einzusammeln. Aber keine Sorge, der Reiterle ist heute in Rothenburg hauptsächlich als Bote der Weihnachtszeit bekannt und eröffnet in einer feierlichen Zeremonie den Reiterlesmarkt.
Plönern
Dies ist das Bild von Rothenburg ob der Tauber, welches dir im Internet am häufigsten begegnen wird. Dieses weltbekannte Bild stammt von einer Weggabelung, welche du in der Unteren Schmiedgasse findest.
Natürlich hat es seinen berechtigten Grund, warum Fotos von dieser Gabelung weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Allein schon der Anblick der für Rothenburg ob der Tauber charakteristischen Stein- und Fachwerkhäuser ist traumhaft. Und ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Wort sogar noch untertreibe.
Schmiedgasse
Vom Marktplatz aus führt dich diese Schmiedgasse den Hügel hinunter. Links und rechts entlang dieser schmalen Straße findest du jede Menge Cafés und Restaurants. Aber auch kleine Läden und wunderschöne Häuser kannst du auf beiden Seiten der Schmiedgasse bewundern.
Eines der schönsten Häuser ist das Baumeisterhaus. Dieses stammt aus dem späten 16. Jahrhundert. Der Name geht übrigens auf Leonhard Weidmann zurück, dem Baumeister des Rothenburger Rathauses.
Allerdings gibt es auch einen düsteren Teil in der Geschichte der Schmiedgasse, der zur Zeit des Deutschen Bauernkriegs stattgefunden hat. Denn im Jahr 1525 hat der Markgraf von Brandenburg-Bayreuth mehr als ein Dutzend Rädelsführer auf dem Marktplatz enthauptet. Deren Leichen blieben den ganzen Tag dort liegen und das Blut der Enthaupteten soll den Erzählungen zufolge die ganze Schmiedgasse entlanggeflossen sein.
Zum Glück wirst du diesen Anblick heute nicht ertragen müssen. Dennoch ist es ein beklemmendes Gefühl, wenn du diese Geschichte kennst und auf genau dieser Straße den Hügel hinabschlenderst.
Burggarten
Bis ins 14. Jahrhundert hinein befand sich hier die Burg der Stauferkaiser. Allerdings wurde diese im Jahr 1356 aufgrund eines Erdbebens stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Steine der Burg kannst du dennoch bis heute betrachten – sie wurden für den Bau der Stadtmauer benutzt.
Der einzige Teil, der von dieser Burg nur übrig ist, ist die Blasiuskapelle. Diese wurde umgebaut aus dem großen Saal. Heute dient die Kapelle als Gedenkstätte der zahlreichen Opfer Ersten und Zweiten Weltkriegs.
In der Mitte des Burggartens findest du 8 verschiedene Skulpturen aus Sandstein. Diese stellen die 4 Jahreszeiten und die 4 klassischen Elemente dar.
Tauberbrücke
Diese Brücke gehört zu den wenigen Sehenswürdigkeiten von Rothenburg ob der Tauber, die nicht innerhalb der Stadtmauern liegen. Stattdessen findest du sie etwas außerhalb des historischen Stadtkerns, im Südwesten der Stadt. Es handelt sich bei dieser Brücke um eine Bogenbrücke, die aus zwei Stockwerken besteht. Aus diesem Grund hat sie im Volksmund auch den Namen “Doppelbrücke” erhalten.
Du wirst natürlich etwas brauchen, wenn du von der Altstadt aus zu dieser Brücke laufen willst. Aber wenn du erst die über 100 Meter lange Tauberbrücke überquerst, wirst du den Weg keineswegs bereuen. Denn der Ausblick auf die wunderschönen Weinberge ist eine der romantischsten Szenerien, die du in Bayern finden wirst.
Allerdings ist die Brücke, die du heute dort findest, nicht mehr original. Unter anderem ist die obere Ebene der Tauberbrücke im Jahr 1791 eingestürzt. Im Jahr 1945 haben die Deutschen die Brücke komplett abgerissen, aber 11 Jahre später wieder aufgebaut.
Interessante Gebäude und Bauwerke in Rothenburg ob der Tauber
Rathaus von Rothenburg
Das Rothenburger Rathaus findest du an der Stirnseite vom Marktplatz im Zentrum der Altstadt. Architektonisch gesehen besteht das Gebäude aus zwei verschiedenen Teile. Das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1578 und ist im Stil der Renaissance erbaut. Die Arkade und der Treppenturm hingegen entsprechen dem Barockstil.
Wenn du möchtest, kannst du für einen kleinen Eintrittspreis auch den Wachturm besteigen. Von dort aus hast du die einmalige Gelegenheit, den Blick auf die Rothenburger Altstadt von oben zu genießen. Der Anblick der Dächer ist die 2 Euro Eintritt auf jeden Fall wert!
Jakobskirche
Diese beeindruckende gotische Kirche wurde über 170 Jahre lang gebaut. Eingeweiht wurde sie im Jahr 1485. Du erkennst sie sofort an ihren charakteristischen Turmspitzen.
Du solltest dir unbedingt die Zeit nehmen, die Kirche auch von innen zu bewundern. Besonders interessant sind die Fenster, die du im Ostchor der Jakobskirche findest. Auf der Westempore findest du hingegen das Altarbild. Dieses stammt von dem deutschen Bildhauer Tilman Riemenschneider. Er hat dieses Altarbild im 16. Jahrhundert geschnitzt und gilt heute als eines seiner Meisterwerke.
Rödertor
Das Rödertor ist eine der interessantesten Stationen auf dem Weg entlang der Stadtmauern von Rothenburg ob der Tauber. Du findest es im Südosten der historischen Altstadt. In der Vergangenheit war dies eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen der Stadt.
Das Rödertor erkennst du an den beiden Zollhütten, welche über Spitzdächer verfugen. Der Hauptturm des Tors ist neben dem Rathausturm nur einer der zwei öffentlich zugängliche Aussichtspunkt in der Stadt. Im Gegensatz zu jenem im Rathaus ist der Aussichtspunkt am Rödertor nur am Wochenende nachmittags geöffnet. Der Eintritt kostet dich 1,50 Euro.
Gerlachschmiede
Gleich nach dem Durchschreiten des Rödertor findest du die Gerlachschmiede. Sie steht seit 1469 in der Wenggasse und du erkennst sie an ihrem dreieckigen Dachgiebel. Das Gebäude wurde leider im Rahmen eines Bombenangriffs der Alliierten im März 1945 vollständig zerstört. Das heutige Bauwerk wurde bis ins Jahr 1948 jedoch getreu dem Original nachgebaut.
Museen, die du in Rothenburg ob der Tauber besuchen kannst
Interessierst du dich für Museen, kannst du ein paar davon bei deinem Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber besuchen. Besonders, wenn du dich mit der Geschichte der Stadt befassen willst, solltest du diese auf deine Bucket List packen!
Mittelalterliches Kriminalmuseum
Im Verwaltungszentrum des Ordens der Johanniter findest du dieses Museum, welches sich mit der tausendjährigen Geschichte der Kriminalität des Mittelalters befasst. Aber auch, welche Folgen die kriminellen Straftaten für jene hatten, die sie begingen.
Gleich beim Eingang findest du einen Schandkorb. In diesem wurden unehrliche Geschäftsleute an den Pranger gestellt. Oft wurde dies im Rahmen eines Volksfestes gemacht. Im Rahmen der Zeremonie wurden die Schuldigen mehrmals in Wasser getaucht und zudem von den Umstehenden Leuten mit Steinen beworfen.
Das Hauptaugenmerk in diesem Museum sind die Foltermethoden, mit denen die Straftäter zum Geständnis gezwungen wurden. Eines der furchtbarsten Folterwerkzeuge ist die Eiserne Jungfrau. Du findest unter all den Folterinstrumenten sogar einige, die speziell zum Foltern von Frauen entwickelt wurden.
Im zweiten Stockwerk erfährst du hingegen vieles über die Inquisition. Auch die Geschichte der Gerichte und der Polizei kommt hierbei nicht zu kurz. Zu den Ausstellungsstücken zählen unter anderem juristische Manuskripte und eine Sammlung von Siegeln.
Weihnachtsmuseum
Rothenburg gilt als die inoffizielle Weihnachtshauptstadt von Deutschland. Da ist es kein Wunder, dass es zu diesem Fest in der Stadt auch ein eigenes Museum gibt. Du findest dieses in der Herrngasse. Erkennen kannst du es an dem riesigen Nussknacker vor dem Eingang.
Das Museum befindet sich über einem traditionellen Weihnachtsladen. Beim Besuch dessen erfährst du nicht nur jede Menge über den Ursprung weihnachtlicher Traditionen. Sondern auch, wie sie sich im Lauf der Geschichte verändert haben.
Planst du bereits einen Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber? Dann hoffe ich, dass dir mein Reiseführer ein paar hilfreiche Tipps mit auf den Weg gibt. Gerne freue ich mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlasst oder ein paar Ergänzungen im Kopf hast, die ich dem Beitrag noch unbedingt hinzufügen soll. Wenn du dort wohnst, freue ich mich selbstverständlich riesig darüber, wenn du mir ein paar Geheimtipps nennst, die Touristen nur selten auf ihrem Radar haben!